"WIR reden mit...!"

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26.10.2016 Unter dem Titel Führungs- u. Unternehmenskultur der Schlüssel zum Erfolg?" lud der Betriebsrat am 13.09.2016 vier prominente Gastredner sowie rund 220 Gäste aus Unternehmen und Politik ins Audi Forum.

Die Diskussionsveranstaltung war der Auftakt zur neu geschaffenen Reihe "WIR reden mit...!" Der Betriebsrat setzt damit neue Akzente in der Mitarbeiterbeteiligung. Diskutiert werden sollen in regelmäßigen Abständen aktuelle Fragen aus der Audi-Welt.

In der Auftaktveranstaltung besetzten mit Thomas Sigi (Arbeitsdirektor und Vorstand Personal und Organisation der AUDI AG), Claudia Peter (Geschäftsführerin der IG Metall Gaggenau), Professor Rainer Trinczek (Dekan der Philosophischen Fakultät und des Fachbereichs Theologie der FAU Erlangen-Nürnberg) sowie Rolf Klotz (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Audi Neckarsulm) vier prominente Redner das Podium. Moderiert durch Heilbronner Stimme-Redakteur Manfred Stockburger, diskutierte die Runde zunächst über Führungs- und Kulturwandel bei Audi.

Zu Beginn machte Thomas Sigi deutlich, dass Audi mit dem neuen Führungsleitbild den eigenen Kulturwandel entschlossen vorantreibe. Bereits über 1.000 Workshops seien mit den Beschäftigten durchgeführt worden, "Jetzt kommt es darauf an, dieses Leitbild auch im Arbeitsalltag zu leben", so Sigi. Neben Wertschätzung und Offenheit gehe es dabei auch darum, Fehler offen anzusprechen und zu akzeptieren.

Rolf Klotz begrüßte den von Anfang an vom Betriebsrat begleiteten Prozess der Veränderung. Auch er sehe Audi noch lange nicht am Ziel, denn nach wie vor hielten sich viele Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Meinung aus Angst zurück.

Die Erwartungen an einen schnellen Kulturwandel dämpfte auch Professor Trinczek. "Kulturwandel braucht viel Zeit. Es muss immer wieder nachjustiert werden. Der Weg ist dabei das Ziel." Auch eine Selektion bei den Führungskräften sowie andere Kriterien in der Rekrutierung seien notwendig, so Trinczek weiter. Die größte Herausforderung sei jedoch die Beharrlichkeit, den eingeschlagenen Weg auch zu Ende zu gehen, denn kein Mensch könne sich von heute auf morgen verändern.

Claudia Peter von der IG Metall erläuterte, dass auch andere Automobilisten vor den gleichen Herausforderungen stünden. Denn über die vergangenen Jahre sei Menschlichkeit zu Gunsten von Renditeoptimierung in den Unternehmen verloren gegangen. Rolf Klotz ergänzte, dass der Standortwettbewerb vor allem auf dem Rücken der Beschäftigten der Fertigung ausgetragen würde. Künftig müssten jedoch verstärkt Führungskräfte miteinbezogen werden, um Gräben zu überwinden.

Im Anschluss an die einstündige Diskussion der Redner hatten dann die rund 220 Gäste die Chance, ihre Fragen zu stellen. Dabei ging es unter anderem um die stärkere Einbindung des Wissens von Fachkräften in wichtige Entscheidungen. Andere Beschäftigte wiesen darauf hin, dass es nach wie vor ein Lagerdenken zwischen Neckarsulm und Ingolstadt gebe. Beide Standorte müssten jedoch Hand in Hand arbeiten.

Nach rund zwei Stunden fiel es Manfred Stockburger aufgrund der guten und ehrlichen Diskussion zwischen Rednern und Publikum sichtlich schwer, die Veranstaltung zu beenden. Die Beteiligten zeigten sich rundum zufrieden. Für den Betriebsrat dankte Jürgen Mews allen Diskutanten für Ihre Teilnahme.

Letzte Änderung: 26.10.2016