Tarifrunde 2022 (M+E)

IG Metall: Pressemitteilung

30.06.2022 Forderung zur Metall- und Elektro-Tarifrunde 2022 beschlossen - Große Tarifkommission in Baden-Württemberg fordert einstimmig Entgelterhöhung von 8 Prozent

Stuttgart, 30. Juni 2022
Nr. 12/2022

PRESSEMITTEILUNG
IG Metall Baden-Württemberg

Forderung zur Metall- und Elektro-Tarifrunde 2022 beschlossen - Große Tarifkommission in Baden-Württemberg fordert einstimmig Entgelterhöhung von 8 Prozent

Tarifkommission in Baden-Württemberg beschließt Forderung für die M+E Tarifrunde 2022
Bezirksleiter Zitzelsberger: "Die Beschäftigten erwarten zu Recht ein deutliches Lohnplus"

Stuttgart. In Ihrer heutigen Sitzung hat die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg einstimmig ihre Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung von 8 Prozent beschlossen.

Der Beschluss des rund 200-köpfigen Gremiums wurde mit großer Mehrheit gefasst. Die Laufzeit für die rund eine Million Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten soll 12 Monate betragen. Die Große Tarifkommission folgt damit dem oberen Ende des Korridors von 7 bis 8 Prozent, den der Vorstand der IG Metall am 20. Juni 2022 empfohlen hatte.

Eine deutliche Erhöhung der Einkommen und sichere Arbeitsplätze waren auch die klaren Favoriten der weit über 60.000 Teilnehmer*innen einer entsprechenden Befragung der baden-württembergischen Metall- und Elektro-Beschäftigten.

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Zusätzliche Sonderzahlungen haben seither zwar die Jahreseinkommen erhöht, die letzte tabellenwirksame Erhöhung der monatlichen Entgelte in der Metall- und Elektroindustrie gab es allerdings im April 2018.

In der anstehenden Tarifrunde wollen wir mit unserer Forderung von 8 Prozent einen Beitrag zur Kaufkraftstabilisierung leisten und die Beschäftigten angemessen an der überwiegend guten wirtschaftlichen Lage der Branche beteiligen. Die Menschen erwarten nun zu Recht ein deutliches Plus in der Lohntüte."

Das bedeute aber nicht, dass die IG Metall die Preisexplosionen bei den Energie- und Lebensmittelpreisen sowie eine rasant ansteigende Inflationsrate allein tarifpolitisch lösen könne. Der Krieg in der Ukraine, ansteigende Corona-Zahlen und Lieferkettenprobleme müssen auch zu weiteren politischen Entscheidungen führen. Die IG Metall wird hier weiter Druck machen: "Wir werden die Bundesregierung nicht aus der Verantwortung lassen, hier für weitere Entlastungen der Menschen, die dringend notwendig sind, zu sorgen", so Verhandlungsführer Zitzelsberger weiter.

Angesichts bisheriger Äußerungen der Arbeitgeber erwartet der IG Metall-Landeschef eine schwierige Tarifrunde: "Südwestmetall behauptet, dass unsere Forderung nach einer Entgelterhöhung abenteuerlich und schädlich sei. Das Gegenteil ist der Fall." Die Befragung der Betriebsräte in der Branche gibt hier eindeutigen Rückenwind. Aufs Jahr gesehen erwarten rund 70 Prozent der Befragten in den Betrieben eine bessere oder stabile Auftragslage.

Am 11. Juli legt der Vorstand der IG Metall die endgültige Forderung fest. Die Tarifpartner in Baden-Württemberg verhandeln erstmals am 14. September 2022. Die Entgelttarifverträge laufen zum 30. September aus.

Die Friedenspflicht endet somit am 28. Oktober 2022, 24.00 Uhr.

Letzte Änderung: 30.06.2022